Kreativität für Autoren: Warum man als Autor KI meiden sollte

Seien wir uns ehrlich. KI ist alles andere als perfekt. Sie ist fehleranfällig und deshalb kann man sich nicht voll und ganz auf sie verlassen, egal ob in Texten, im Auto oder sonstwo.

Und wir sind Autoren, Schriftsteller, Dichter, Texter etc. und keine Lektoren oder Korrektoren – zu denen werden wir nämlich, wenn wir für uns die KI schreiben lassen, mutieren. Der Stil der KI eignet sich für Regelwerke oder Betriebsanleitungen.

Angst hätte ich eher vor einer Amazon-KI, die als Lernquelle quasi alle modernen Bücher zur Verfügung hätte und Texte á la… erstellen könnte. Stellen Sie sich vor „Mach meinen Text im Stil von Hermann Hesse“. Das wäre gruselig und da könnte selbst ich schwach werden.

Aber bis dahin erstmal die Gründe, warum man sich von der KI fern halten sollte bzw. warum sie beim Schreiben im Internet und auch sonst eher zum Nachteil gereicht.

 

1. Es geht nicht ohne den Autor

KI-Inhalte müssen von jemandem auf Fakten überprüft werden. Das bedeutet, dass Sie sich (zumindest noch) nicht vollständig auf KI-Autoren verlassen können, sie arbeiten zwar schnell, der „echte“ Autor muss aber noch den tatsächlichen Mehrwert hinzufügen.

Je nachdem, was Sie mit Hilfe der KI schreiben, müssen Sie möglicherweise noch viel mehr tun: Wenn Sie beispielsweise einen Blogbeitrag schreiben, müssen Sie die Formatierung vornehmen, Bilder, Bildunterschriften, Links und vieles mehr hinzufügen, um den Inhalt sowohl angenehm zu lesen als auch wertvoll zu machen. Auch der Stil müsste ein wenig an einen richtigen Menschen angepasst werden.

Die KI kann, basierend auf meinen Eingaben? einen Text erstellen. Das spart Zeit. Aber die eigentliche Arbeit wird immer noch von mir gemacht, aber nicht als Autor, sondern als Editor. Kurzum: Die KI kann sicherlich dabei helfen, einfachen Text zu schreiben. Aber aber mehr nicht. Und ich bin größtenteils zum Lektor und Korrektor degradiert. Und der Mehrwert bleibt ohne mich für den Leser auf der Strecke.

 

2. KI ist unzuverlässig

KI ist ziemlich fehleranfällig. Dies kann zunächst schwer zu erkennen sein. Doch je mehr Sie KI zum Schreiben verwenden, desto öfter bemerken Sie, wie viele dumme Fehler immer noch passieren.

Die KI-Schreibmodelle sollen überzeugend klingen - das Problem dabei ist, dass die KI auch überzeugend schreibt, wenn sie Dinge frei erfindet. Das macht den Faktencheck absolut notwendig, aber nicht ganz einfach – besonders, wenn Sie mit einem Thema nicht vertraut sind. Es kann aufgrund des überzeugenden Tonfalls der KI sehr schwierig sein, die sachlich falschen Teile des Textes zu erkennen.

Um sachlich korrekte Inhalte zu schreiben, müssen Sie bei Verwendung der KI besonders vorsichtig sein. Oft geht es schneller, bei all der Zusatzarbeit einen Blogbeitrag ohne KI zu schreiben.

 

3. Die KI ist stillos

Die KI hat keine Persönlichkeit.

Auch wenn Sie sie auffordern , den Inhalt in einem anderen Tonfall oder Stil zu schreiben – es wird nie einen eigenen Stil entwickeln. Die KI ist nicht in der Lage, so zu denken oder sich etwas vorzustellen, so wie wir es tun. Vielmehr sind die von der KI geschriebenen Texte quasi Vorhersagen von KI-Modellen, das heißt man sieht eigentlich nur das Ergebnisse einer Berechnung. Die KI-Modelle sind so konzipiert, dass sie überzeugend und genau klingen, mehr nicht. Aber wer weiß, was noch kommt?

Wenn man seinen eigenen Stil entwickelt, an dem man sogar von den Lesern erkannt wird, dann braucht man keine KI zum Schreiben.

4. KI ist ein Arschloch

Leider neigen KI-Schreibmodelle dazu, voreingenommene Texte zu produzieren. Obwohl die Entwickler der KI-Algorithmen diesem Problem große Aufmerksamkeit schenken, kann es vorkommen, dass sich die KI wie ein voreingenommenes Arschloch verhält.

Die Vorurteile ergeben sich aus der Tatsache, dass die KI das Internet liest und dabei lernt. Somit ist es für die KI unmöglich, völlig unvoreingenommene Inhalte bereitzustellen, weil es eben so viele Texte von voreingenommenen Arschlöchern im Internet gibt.

Wie gesagt: besser, man schreibt selbst, dann hat man es selbst in der Hand, wie man wahrgenommen wird.

 

5. Woher kommt der Text?

Die KI-Schreibmodelle produzieren Text auf Basis von existierenden Inhalten, aber ist es recht unwahrscheinlich, dass sie die Wörter und Sätze genau so produziert, wie es schon jemand zuvor getan hat. Aber es ist auch nicht unmöglich, daher müsste man in Wahrheit nachprüfen, ob diese Texte schon woanders existieren - was natürlich sehr schwer ist.

Tatsächlich wäre es fein, wenn die KI die Quelle der Informationen und Texte angeben würde – meiner Meinung sollte man das sogar gesetzlich vorschreiben – auch, um den Faktencheck zu vereinfachen. Früher oder später wird es im KI Wild West Regeln geben müssen (und das gilt nicht nur für Texte)!

Man kann aber auch Tools verwenden, so wie den kostenlosen „DupliChecker“. Es analysiert Ihren Inhalt (maximal 1.000 Wörter auf einmal) und weist auf die ursprüngliche Quelle hin, wenn es das Plagiat erkennt.

 

6. Googles Kampf gegen automatisch generierte Texte

Google aktualisiert regelmäßig seine Algorithmen, um den Suchenden nützliche Inhalte bereitzustellen und kämpft gleichzeitig gegen geringwertigen, sogenannten „Thin Content“, von dem das Internet heutzutage überquillt. Die KI fasst das im Internet Gelernte zusammen, liefert aber keinen Mehrwert (das wäre Ihre Aufgabe!). Wenn Sie sich ausschließlich auf das Schreiben von Inhalten mit KI konzentrieren, bringen Sie nicht wirklich etwas Neues oder Einzigartiges auf den Tisch. Aus diesem Grund unternimmt Google alles, um zu verhindern, dass diese Art von nutzlosem Inhalt im Ranking hochgepusht wird.

Google erkennt automatisch generierte Texte, das macht das Schreiben im Internet mit KI recht unsicher – und das aus gutem Grund! Das bedeutet, dass man die automatisch generierten Texte erst wieder umschreiben muss, bevor man sie veröffentlicht. Die Zeit, die man zuerst gewonnen hat, verliert man wieder.

Wenn man all das weiß, fragt man sich, wieso man als ernstzunehmender Autor KI-Texte generieren sollte? Die KI schreibt stillose, fehlerbehaftete und unter Umständen auch voreingenommene Arschloch-Texte. Sie wird von Google unterdrückt und wenn es blöd zugeht, hat man wo wortwörtlich abgeschrieben, ohne es zu wissen. Inhaltlich hat man das Internet keinen Deut besser gemacht, und auch der Leser wird wenig beeindruckt sein. Somit schließt sich der Kreis zum ersten Punkt: es geht einfach nicht ohne den humanoiden Autor.